Datenaustausch via ENX

Kürzere Entwicklungszeiten bei parallel steigender Produktvielfalt sind ein allgemeiner Trend in der Automobilindustrie. Mehr und mehr Variationen eines Fahrzeugmodels müssen in den &E-Abteilungen der OEMs entwickelt und im Zeitplan zur Serienreife gebracht werden. Diese Problem, hat auch die Wolfsburger Volkswagen AG.Es mangelt an Ingenieurnachwuchs und die Entwickler und Konstrukteure des Automobilisten arbeiten stark mit externen Entwicklungspartnern zusammen.
Das „Simultaneous Engineering“, die gemeinsame Entwicklungsarbeit unterschiedlicher Unternehmen, wird bei Volkswagen in allen Projekten vermehrt angewandt. Diese Art der Automobilkonstruktion erzeugt sehr große CAD-Datenmengen, welche unter den beteiligten Partnern ausgetauscht werden müssen. CAD Daten werden nicht nur ausgetauscht, sondern auch in CAD-Konferenzschaltungen online von mehreren Entwicklern simultan verändert. Das täglich erzeugte Datenvolumen bei Volkswagen liegt nach unseren Schätzungen ungefähr zwischen 20 und 25 GB. Durch die Zunahme der Kommunikation in der Fahrzeugentwicklung – für den OEM ein hochsensibler Sicherheitsbereich – sind auch die Sicherheitsanforderungen an die Kommunikationswerkzeuge (CAD-Datenkommunikation, CAD-Kommunikation) gestiegen. Sensible Daten könnten leicht in die falschen Hände geraten.
Volkswagen benutzt deswegen u.a. ENX (European Network Exchange). Dies ist ein von der europäischen Automobilindustrie angeregtes, geschlossenes Netz auf TCP/IP-Basis.

Im Unterschied zum Internet hat zu ENX nur ein beschränkter Teilnehmerkreis Zugang. Unternehmen und Organisationen, welche das System benutzen möchten, sind gehalten sich vorher bei der Verwaltungsorganisation „ENX Association“ registrieren zu lassen. Die komplette externe CAD-Datenkommunikation (CAD-Datenaustausch) läuft über private Leitungen, welche von einem Provider betrieben werden. Innerhalb Deutschlands ist die Telekom-Tochter T-Systems von der ENX Association als einziger Betreiber auf der nationalen Ebene freigegeben. Die europaweite ENX-Zertifizerung weniger großer Telekommunikations-Anbieter ist läuft und es ist geplant dieses Projekt bis September abgeschlossen zu haben.Mit der europäischen Zertifizierung erhalten die Provider die Möglichkeit ihre Dienste nicht mehr nur national anzubieten, sondern werden europaweit in Wettbewerb miteinander treten.
ENX wird wie ein Internet-Zugang an einem Anschlusspunkt mit dem jeweiligen Unternehmensnetzwerk verbunden und kann von den Usern auch wie das normale World Wide Web benutzt werden. Spezielle Applikationen auf den Clients sind nicht nötig. Zum CAD-Datenaustausch kommen zwei oder mehrere Unternehmen zu abgeschotteten Verbünden über Virtual Private Networks (VPN) zusammen. Die Kommunikatoren tauschen hierfür Schlüssel, welche in einem Trust-Center genehmigt werden.
Sicherheitsaspekte sind für Volkswagen nicht der einzige Grund ENX einzusetzen. Es gibt zwei weitere schwerwiegende Vorteile dieses Systems. Das Unternehmen muss nicht zu jedem Partnerunternehmen eine extra Standleitung einrichten, sondern benötigt nur einen einzigen ENX-Anschluss. Über diesen Anschluss sind dann alle Unternehmen, welche ENX benutzen, erreichbar. Alle OEMs und TIER1-Supplier arbeiten mit dem ENX. Ein weiterer Vorteil ist die garantierte Bandbreite, da bei der CAD-Kommunikation große Datenmengen anfallen, benötigt Volkswagen schnelle Übertragungswege. Die Bandbreite ist bei ENX vertraglich garantiert und wird vom Provider ständig dokumentiert.

Eine preiswerte Alternative ist der CAD-Datenaustausch via G&M Ingenieurbüro (www.gm-ing.de)!

2010-11-26T15:50:00+01:00November 26, 2010|
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